Fassade in Baindt: Projektrückblick 2016 und Produktstatus 2025 (IBT „apollo A100“)

Projektjahr: 2016 – Mehrfamilienhaus, Baindt. Dieser Beitrag wurde inhaltlich aktualisiert, der Projektrückblick bezieht sich auf die damals realisierte Maßnahme.

Ausgangslage 2016: Beschluss, Zielbild und Vergabe

Die Eigentümergemeinschaft eines mehrteiligen Mehrfamilienhauses in Baindt beschloss 2016 die Fassadensanierung. Ziel war eine robuste, rissüberbrückende und mikrobiologisch widerstandsfähige Beschichtung, die optische Qualität, Feuchteschutz und Pflegeaufwand langfristig in Einklang bringt.

In der Angebotsphase überzeugte die IBT Germany mit ihrem Fassadensystem „apollo A100“. Ausschlaggebend waren die hohe Rissüberbrückung, die UV- und Witterungsbeständigkeit sowie die oberflächenberuhigenden Eigenschaften gegen Algen- und Pilzbefall. Der Ausführungszuschlag ging an die Firma Sabic (Ravensburg). Die Materiallogistik erfolgte über PROSOL Lacke + Farben (Betreuung: Arthur Endras). Seitens des Herstellers begleiteten Angelika Söndgen und Helmut Ruess die Entscheidungs- und Infoabende der Gemeinschaft.

Verarbeitetes System 2016: „apollo A100“ im Überblick

  • Membran-Beschichtung für Außenfassaden, lösemittelfrei.
  • Diffusionsoffen und zugleich wasserabweisend/regendicht.
  • UV- und witterungsbeständig, mit hoher Farbtonstabilität.
  • Rissüberbrückend durch hohe Dehnfähigkeit; Feuchteeintrag und Folge­risse werden reduziert.
  • Oberflächenberuhigung: mikrofeine Keramik-Hohlkugeln unterstützen Temperatur- und Feuchteregulierung, vermindern Biofilm-Anhaftung (Algen/Moose).
  • Kapillaraktive Entfeuchtung des Putzsystems zur Stabilisierung der wärmetechnischen Eigenschaften des Mauerwerks.

Hinweis zur Kennzahlentwicklung

Im ursprünglichen Projektkontext wurden Herstellerangaben mit einer Rissüberbrückung von „147 %“ kommuniziert. In aktuellen Unterlagen wird für apollo A100 „bis 150 %“ ausgewiesen. Inhaltlich ändert sich am Konzept nichts: Entscheidend ist die Kombination aus hoher Dehnung, Membranwirkung und dauerhaftem Feuchteschutz.

Warum dieses System 2016 den Zuschlag erhielt

  • Technik: Kombination aus Elastizität, Diffusionsoffenheit und hydrophober Oberfläche.
  • Wirtschaftlichkeit: Ziel geringerer Reinigungs- und Sanierungsintervalle bei üblichen Bewitterungen.
  • Prozesssicherheit: Herstellersupport in Planung und Ausführung; abgestimmte Schichtaufbauten.
  • Optik: Farbtonstabilität bei Südausrichtungen und wechselnder Bewitterung.

Zusammenarbeit 2016: Rollen und Schnittstellen

Die Umsetzung erfolgte in enger Abstimmung zwischen Eigentümergemeinschaft, Hausverwaltung, ausführendem Malerbetrieb Sabic, PROSOL (Material- und Logistikkoordination) sowie IBT (Systemfreigaben, Verarbeitungsleitfäden, Baubegleitung). Die Kombination aus Hersteller-Know-how, qualifizierter Verarbeitung und klarer Bauüberwachung war ein zentrales Vergabekriterium.

Was sich seit 2016 geändert hat – Produktstatus 2025

  • Produktkontinuität: „apollo A100“ ist weiterhin das ausgewiesene IBT-Fassadensystem für außen; die Kerncharakteristik (diffusionsoffen, wasserabweisend, UV-/Witterungsbeständig, rissüberbrückend) bleibt konzeptgleich.
  • Kennzahlen: Hersteller geben heute „bis 150 %“ Rissüberbrückung an. Das präzisiert, aber ersetzt nicht die objektspezifische Planung (Untergrundprüfung, Rissklassifizierung, Detailanschlüsse).
  • Regelwerke & Praxis: Höhere Anforderungen an Feuchte- und Algenprävention in Wetterklassen mit erhöhter Schlagregenbelastung; stärkerer Fokus auf Detailpunkte (Attiken, Laibungen, Fugen, Anschlüsse) und Pflegekonzepte.

Lehren für künftige Fassadenmaßnahmen

  1. Untergrundanalyse: Risse klassifizieren, Feuchteeinträge lokalisieren, Putzfestigkeit prüfen; Detailschutz planen.
  2. Systemdenken: Grundierung, Membran­schichten, ggf. Zwischenlagen und Schlussbeschichtung als Einheit definieren.
  3. Bewitterung berücksichtigen: Ausrichtung, Abschattung, Vegetation und Spritzwasserzonen beeinflussen Biofilmrisiko.
  4. Wartung einplanen: Sichtkontrolle, partielle Reinigung, Wasserabläufe freihalten; so bleiben Intervalle planbar.

Projekt-Referenzcharakter

Das Baindt-Projekt von 2016 ist eine belastbare Referenz für rissüberbrückende, diffusionsoffene Membran­systeme auf Bestandsputzen mit erhöhten Anforderungen an Witterungs- und Biofilmresistenz. Der Ablauf – Beschluss, Systementscheidung, geführte Ausführung, Dokumentation – hat sich bewährt und ist übertragbar.

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Autor: Harald Reiner, Hausverwaltung Reiner GmbH
Aktualisiert am: 27.10.2025